Die Rollenspielübung Der Produktbasar hilft dabei die besten Verkaufsargumente eines Produktes herauszuarbeiten. Dafür erstellen die Teilnehmer eines Workshops Marktstände, an denen sie den anderen Teilnehmern ihre Produkte zum Kauf anbieten. Durch den Prozess des Verkaufens werden von den Teilnehmern starke Argumente entwickelt und in direkter Konkurrenz mit den anderen Produktideen gesetzt.
Vorarbeiten
Die Teilnehmer der Übung erstellen jeweils für sich einen fiktiven Marktstand mithilfe eines Flipchartblatts. Die Marktstände sollten die wichtigsten Aspekte des Produkts aktiv bewerben. Dabei darf gerne gezeichnet werden. Wenn möglich sollen Farben verwendet werden, um den Marktstand hübscher zu gestalten. Der Fantasie sind zwar keine Grenzen gesetzt, aber es sollte darauf geachtet werden, dass nicht alle Teilnehmer ihren jeweiligen Marktstand möglichst künstlerisch darstellen. Es geht vielmehr darum, die Kernbotschaft des Produktes bereits am Marktstand zu kommunizieren. Der Marktstand ist damit ähnlich wie die Produktverpackung, eines im Handel erhältlichen Produktes zu sehen. Auch hier finden sich aufgrund der Beschränktheit der Oberfläche nur die wichtigsten Informationen.
Anschließend werden diese Marktstände an den Wänden des Raums rundherum befestigt und die Teilnehmer stellen sich vor ihren jeweiligen Marktstand. Der Produktbasar steht nun im Raum. Jeder Teilnehmer erhält mindestens das Doppelte der Teilnehmeranzahl an Wertmarken, hierbei kann gerne Spielgeld verwendet werden. Darüber hinaus erhält jeder Teilnehmer noch drei Produktmarken. Hier eignen sich zwar bereits einfache Spielsteine, wie beispielsweise Damespielsteine, aber etwas größer darf es durchaus sein. Ich verwende dafür gerne Schuhkartons, die ich liebevoll in Geschenkpapier eingewickelt und mit einer schönen Schleife versehen habe. Damit wird der Produktbasar viel greifbarer.
Durchführung des Produktbasars
Nachdem die Marktstände erarbeitet worden sind und die Spielmaterialen verteilt sind, begibt sich nur die Hälfte der Teilnehmer auf den eigentlichen Basar. Ich empfehle den Raum einfach in der mitzuteilen, und die eine Seite des Raums in die andere Seite zu geleiten, damit sie dort einkaufen gehen kann. Die Aufgabe jedes Teilnehmers, der an seinem Marktstand stehen blieb, ist es seine drei Produkte zum bestmöglichen Preis zu verkaufen. Als Verkaufsargumente dafür allerdings nur Argumente seiner Produktidee verwenden. Natürlich sind auch weitere möglich, wie beispielsweise Mengenrabatte. Ziel der Einkäufer ist es, möglichst viele Produkte bei möglichst wenig Geldeinsatz zu erwerben.
In der Regel beschränke ich die Zeit auf maximal 20 Minuten. Das hängt allerdings von der Gruppengröße ab. Nach der Zeit wechseln die beiden Gruppen durch und die Verkäufer werden zu Einkäufern und umgekehrt.
Optional: Wenn genug Zeit zur Verfügung steht, können die Verkäufer auch rollieren und die Produktideen anderer Teilnehmer verkaufen. Dadurch wird die Verkaufsperspektive bereichert und es werden weitere Daten erzeugt. Dabei darf aber der Entwickler einer Produktidee nicht an seinem eigenen Stand einkaufen. Das wäre ja auch zu einfach.
Auswertung
Jeder Verkäufer entscheidet für sich, welche seine Verkaufsargumente am stärksten gewirkt haben. Gleichzeitig muss jeder Käufer für sich entscheiden warum er das jeweilige Produkt gekauft hat. Dazu schreiben alle ihre Erkenntnisse auf Klebezettel, die sie anschließend auf dem jeweiligen Marktstand des Produktes kleben. Die Verkaufsargumente sollten, wenn möglich, auf unterschiedlich farbigen Klebezetteln notiert werden. Die Verkäufer können so leichter sehen, welche Argumente aus Verkaufs- und welche aus Käufersicht ausschlaggebend waren.
Tipps für den Produktbasar
- Lasst es zu, dass die Marktstände der Teilnehmer unterschiedlich kreativ. Ich habe in der Regel keinen schönen Marktstand vorbereitet, sondern zeige eine sehr einfache Form, die jeder zeichnen kann. Selbst eine Aufteilung des Flipchartblatts in mehrere Bereiche und die ausschließliche Verwendung von Text ist in Ordnung und hilft.
- Als Moderator darf man gerne ebenfalls über den Produktbasar schlendern und sich Argumente der anderen Besucher notieren. Diese werden ebenso auf Klebezetteln am Marktstand fixiert.
- Der Produktbasar ist ähnlich der Übung Gutes Produkt, schlechtes Produkt und sollte daher nicht im gleichen Workshop verwendet werden. Der Produktbasar hat jedoch den Vorteil eine größere Gruppe gleichzeitig zusammenzubringen. Jeder kann sich mit jedem Produkt auseinander setzen.
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