Visuelle Ästhetik als nicht-funktionale Anforderung

Veröffentlichungsdatum: 2 Jan, 2017 |
Kategorie(n): Produktentwicklung
Veröffentlichungsdatum: 2 Jan, 2017
Kategorie(n): Produktentwicklung
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Gehört visuelle Ästhetik zu einer erfolgreichen Website, App oder Anwendung? Vielleicht nicht immer, aber die meisten Anbieter wollen sich ein professionelles Äußeres geben, damit Kunden und Nutzer ein gutes Gefühl beim Besuch bzw. der Nutzung haben. Wird nun eine Designänderung geplant oder neue Gestaltungselemente entwickelt, muss ein klares Ziel definiert werden. Sonst kann niemand feststellen, wann man mit den Designänderungen fertig ist und das Ziel der Verbesserung erreicht wurde. Erschwerend sind auch Aussagen wie „das neue Design soll schöner sein“ oder „Wir müssen ansprechender/schöner/hübscher als die Konkurrenz sein!“ hinzu.

Visuelle Ästhetik messen

Instrumente wie der VisAWI ermöglichen die quantitative Erhebung der visuellen Ästhetik und damit auch die Verankerung eben dieser als messbare nicht-funktionale Anforderung. Wie bei der User Experience als nicht-funktionale Anforderung müssen wir ein Verfahren definieren, dass die kontinuierliche Erhebung von Befragungsdaten (zum Beispiel mittels Onsite-Befragungen) sicherstellt.

Bei der Verwendung des VisAWI geben die einzelnen Faktoren (zum Beispiel Handwerklichkeit oder Farbigkeit) auch direkt einen Hinweis für die zu verbessernden Aspekte der aktuellen Gestaltung. Da die visuelle Ästhetik relativ schnell beurteilt werden kann, bietet sich bei der Erhebung ebenfalls ein A/B-Test an, so dass nicht direkt alle Nutzer betroffen sind.

Visuelle Ästhetik im Gestaltungsprozess

Steht eine kontinuierliche Erhebung von Nutzerbewertungen nicht zur Verfügung, kann die visuelle Ästhetik als nicht-funktionale Anforderung zumindest durch die Berücksichtigung von formativen Evaluationsmethoden angegangen werden. Zu diesem Zweck muss ein Ziel definiert werden, dass die Anwendung von Evaluationstätigkeiten beschreibt. Eine solche Beschreibung kann wie folgt lauten: Es werden nur Änderungen im Design veröffentlicht, die mindestens mit zehn Probanden getestet wurden, die die Neuerung als ansprechender beurteilt haben als den bisherigen Stand.

Natürlich müssen die einzelnen Faktoren im Produktentwicklungsprozess ebenfalls definiert sein. Besonders das Verständnis von „ansprechender“ wäre dabei zu definieren. Eine günstige Art dies zu tun, wäre es die Probanden jeweils zwei Designalternativen zu präsentieren und zu einer schnellen (und daher eher intuitiven) Beurteilung zu drängen, welche der Alternativen ästhetisch ansprechender ist.

Fazit

Abschließend bleibt nur der Appell Facetten der Produktentwicklung klar zu benennen und auf eine messbare Basis zu bringen. Wird diese Basis nicht geschaffen, werden unnötige Diskussionen um das Verständnis von Begriffen wie „Schöner“ oder „Besser“ erzeugt. Solche Diskussionen sind nach meinem Empfinden Geld- und Zeitverschwendung.

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